Die 3 größten Geheimnisse guten Tanzunterrichtes (22.10.2018)

Die 3 größten Geheimnisse guten Tanzunterrichts
Unterricht sollte immer an einem Ort sein, an dem in bestmöglichster Art gelernt und gelehrt werden kann. Das grundsätzliche Setting beinhaltet einen Lehrer mit mehreren Schülern, wobei die Schüler etwas lernen können/wollen und der Lehrer etwas lehren kann.
Es ist immer ein Geschenk, wenn wir (Tanz-)Lehrer in Betracht gezogen werden, Schüler etwas von uns beizubringen. Dieses Geschenk müssen wir wertschätzen, achten und Dankbarkeit dafür zeigen. Es ist nämlich keine Selbstverständlichkeit, dass Menschen sich in (unseren) Tanzschulen anmelden und deinen Kurs besuchen wollen.
Was genau meine ich damit?
Meiner Ansicht nach ist es nicht genügend Tanzlehrer/innen bewusst, was es eigentlich bedeutet, wenn sich Menschen uns voll und ganz anvertrauen und darum bitten ins Tanzen gebracht zu werden. Dieser Bereitschaft muss in erster Linie Respekt und Anerkennung entgegengebracht werden. Denn jeder, der sich, in Anbetracht unserer heutigen Zeit und tanzunbetonten Gesellschaft, fürs Tanzen entscheidet, und sich somit mit seinem Körper und Noch-nicht-Können zeigt, muss unbedingt mit Anerkennung behandelt werden. Denn diese Menschen sind es, die das Tanzen für sich annehmen, weitergeben und den Grundgedanken des Tanzens leben.
Wie genau du das schaffen kannst, habe ich hier für Dich in den drei größten Geheimnissen erfolgreicher Tanzlehrer/innen zusammengetragen:
1 # Fehlerkultur einführen – Entwicklung bestärken
Vor allem betrifft dies Dich in deiner Art und Weise wie du mit deinen Tanzschüler/innen umgehst, d.h. wie du mit ihnen sprichst, während du ihnen erklärst und zeigst, was sie von Dir im besten Fall lernen sollen. Damit meine ich ebenso den Teil, bei dem du Dich ihnen persönlich widmest, um zu gewährleisten, dass sie das Gelernte auch übernommen haben.
Aus meiner jahrelangen eigenen Berufserfahrung und von Kollegen, die erfolgreich auf diese Art unterrichten, weiß ich, dass die richtige Kommunikation die Basis deines Tanzunterrichts sein muss, damit Dir deine Schüler/innen treu bleiben und gerne von und mit Dir lernen.
Hier sind es vor allem die Begriffe Achtsamkeit, Aufmerksamkeit und wohlwollende Kommunikation, die im Fokus stehen müssen. Diese Zutaten sind es, die es Dir ermöglichen, die ersten Erfolge deines Tanzschülers positiv zu verstärken und ihn/sie somit zu motivieren, die nächsten Schritte mit einem guten Gefühl und mit Selbstsicherheit anzugehen. Denn das ist es, was die Menschen in erster Linie in deinem Unterricht wollen: sich gut fühlen und gerne etwas lernen.
2 # Mit deinen Schülern tanzen statt Vorzumachen
Die Zeiten, in denen wir uns, á la Vortänzer, darauf beschränken, ein paar Mal vorzumachen, was wir gerne hätten, sind vergangen, auch wenn es in einigen Tanzschulen noch Gang und Gebe ist. Diese Art des Unterrichtens entspricht weder den Bedürfnissen der Tanzschüler, noch der Art und Weise wie unser Gehirn arbeitet. Gehirngerechtes Lernen ist hier ein wichtiges Schlagwort das Vera F. Birkenbikl schon vor Jahren angestoßen hat und glücklicherweise von immer mehr Tanzlehrerenden beherzigt wird. Im Wesentlichen geht es dabei darum, den Schüler mehr mitnehmen, mehr aus seiner/ ihrer Perspektive zu denken und dann das Angebot daran anpassen. Es geht darum, darauf zu achten, was die Tanzenden brauchen z.B. eine Erklärung hier mehr oder dort eine weitere Übungsmusik zum Festigen. Lehrpläne machen es den Tanzlehrern schwer Abweichungen zu gestalten, sich herauszunehmen und sich individuell an die Tanzschüler anzupassen und den Lehrplan an die Gruppen zu adaptieren.
Zudem wirken Tanzlehrer/innen, die sich nah beim Spiegel aufhalten, schnell verschanzt oder unnahbar und somit regelrecht desinteressiert an den Umsetzungen des Tanzenden. Dies ist ein Eindruck, denn wohl kein passionierter Tanzlehrter von sich geben möchte. Nutze also darum regelmäßig die Gelegenheit den Raum auszufüllen, beobachte deine Schüler/innen und biete ihnen deine korrigierende Unterstützung an, arbeite mit den Einzelnen bzw. Paaren, wenn du ihnen deinen Tanzstil lernst. Gehe auf die Menschen zu und ein, zeige ihnen, dass Dir ihr persönliches Vorankommen am Herzen liegt und du die Tanzstunde für sie gibst.
3 # Eine echte Verbindung herstellen – den gemeinsamen Draht finden
Doch was heißt es genau, sich für seine/n Tanzschüler/in zu interessieren? Das beinhaltet mehr als sich ihnen nur auf der tänzerisch-körperlichen Ebene zu nähern und den Tanzstil zu vermitteln.
Eine echte Verbindung herzustellen, ist die dritte Säule auf die du deinen Unterricht stützen solltest, damit sich der Tanzende Dir anvertrauen kann und das Gefühl hat, bei Dir gut aufgehoben zu sein. Dort, wo Tanzlehrer/innen erreichbar und nahbar sind, können sich die Schüler echt connecten und mit dieser positiven Emotion von Dir lernen. Sei durch E-Mail und Handy erreichbar, nutze soziale Medien und frag nach z.B. was sie sich im Unterricht für Musik wünschen oder welche neuen Bewegungen sie lernen wollen. Der Schwerpunkt sollte auf der Achtsamkeit liegen, wie deine Tanzenden am Unterricht richtig partizipieren und diesen ein Stück mitgestalten.
Öffne deinen Unterricht z.B. hinsichtlich Partnerwechsel, räumliche Dynamik, eventuell eigene Kombis zu erstellen und diese in eure Choreographien einzubauen. Dann hat der Tanz eine echte Bedeutung für deine Schüler/innen und du bindest sie auf ganz leichte Weise an Dich, indem du ihnen zeigst, dass sie Dir wichtig sind.
Abschließend kannst du Dich selbst nach deinen Tanzstunden oder am Abend fragen, was deine Tanzschüler tatsächlich wollen. Frag sie direkt oder überlege an ihrer Stelle, was du Dir wünschen würdest.
Was kannst du also tun, damit dein Tanzunterricht optimierter ist?
Hier eine wunderbare Übung für Dich:
Schreibe auf ein Blatt eine Tabelle mit zwei Spalten, auf die eine Seite scheibst du, was du selbst an deinen Stunden magst und auf die andere Seite, mit welchem Thema du noch nicht ganz zufrieden bist. Dann nehme Dir Stück für Stück diese Bereiche vor und wende die drei Geheimnisse guten Tanzunterrichts auf sie an, um diese zu vervollkommnen.
Wenn du Lust hast, weitere Impulse zu erhalten und Dich mit weiteren Tanzlehrerden auszutauschen, dann komm doch in meine
>> FB-Gruppe <<
Du möchtest ganz frischen Wind in deine Tanzstunden und Kurse bringen und eine Abkürzung gehen? Dann lade ich Dich in meinen
>> Online-Kurs für Tanzpädagogik << ein, der am 22. November wieder startet.

"Einfach Tanzen"-PodcastBotschafterin des Tanzens
Über die Blog-Autorin: Heidemarie ist passionierte Tanzlehrerin und zertifizierte I-TP-Tanzpädagogin und arbeitet als solche den ganzen Tanz mit Großen und Kleinen und großen mit kleinen Menschen zusammen, um ihnen die bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, um ins Tanzen zu kommen und dadurch zu Leuchten. Mehr über sie erfährst du HIER