Hilfe! - Mein Kind will Tanzen, was soll ich tun? (02.08.2018)

Hilfe! Was tun, wenn das eigene Kind meint: „Mama, ich will tanzen?“

 

Heute möchte ich Dir von einer Mama berichten, die ich kennenlernen durfte und die nach einer langen Odyssee bei mir im Tanzkurs mit ihrer kleinen Maus gelandet war. Heute sind beide sehr glücklich, doch bis es dazu kam, war ne ganze Menge los.

Ich darf an dieser Stelle Dir, liebe/r Leser/in ihre Geschichte erzählen, in der Hoffnung, dass sie Dir etwas Mut macht und Dich in einer grundlegenden Entscheidung unterstützt. Viel Spaß beim Lesen!

Was sagst du da?

„Ich komme also an diesem Tag völlig verspätet in der Kita an, ich hatte einfach viel zu tun auf Arbeit und dann war es wegen der Hitze auch viel zu voll auf den Straßen geworden. Ich beeile mich also wirklich sehr, damit sie nicht die letzte ist, die abgeholt wird. Kaum betrete ich den Garten, sieht mich meine Kleine schon und stürmt auf mich mit dem Satz zu: Mama, ich will unbedingt tanzen!“

Damit hab ich nun überhaupt nicht gerechnet, denn mein Mann und ich haben mit Tanzen echt nix am Hut und bisher hat uns das auch im Leben nicht gefehlt. Ich muss also Schlucken und frage dann sicherheitshalber nochmal: „Was sagst du da Mausi?“, und sie wiederholt auf der gesamten Heimfahrt und den restlichen Abend immer wieder diesen einen Satz, dass sie tanzen lernen möchte. Der Grund dafür war ein Schnuppertanzen, welches heute in der Kita veranstaltet wurde und welches sie anscheinend sehr umgehauen hat. Jedenfalls trällert sie die nächsten drei Tage die Lieder und wiederholt ihre Bitte erneut.

Wie soll das denn nun auch noch in meinen Alltag passen?

Ich spreche also mit meinem Mann und frage ihn, was wir machen sollen, denn ich habe echt keine Ahnung, was ich jetzt direkt tun müsste, um sie in einen Kurs unterzubekommen. „Naja, wenn sie es so gerne möchte, dann probieren wir es halt mal aus. Wer weiß, ob ihr es dann wirklich liegt und ob es hier in der Nähe überhaupt eine Tanzschule gibt, die sie nehmen würde, sie ist ja echt noch recht jung fürs Tanzen.“

Ich bin ehrlich: und nicht so sehr von dem Gedanken begeistert, denn somit hätte ich ja einen weiteren Termin in der Woche, an dem ich mich orientieren muss und den ich einhalten muss. Ich bin da doch lieber frei in meiner Zeiteinteilung, gerade wenn es mal auf Arbeit viel zu tun gibt. Dann helfe ich dann gerne und bin lieber für alle verfügbar im Sinne, unterstützen zu können. Meine Chefin sagt mir immer wieder, wie froh sie ist, dass sie mich hat.

Doch wie es scheint, habe ich ein typisches Mädchen, obwohl ich das nicht wahr haben wollte, doch genau das ist sie. Und ich finde mich erstmal damit ab, dass ich das Internet durchstöbere, nachdem die Kleine am nächsten Tag im Bett liegt.

Die Recherche beginnt - was ist zu beachten?

Ich recherchiere nach Tanzschulen, die auch kleine Kinder unterrichten. Leider muss ich schnell feststellen, dass es ein richtiges Problem gibt! Da meine Süße erst 3 Jahre alt ist, ist sie definitiv zu jung für die meisten Kindertanzkurse. Die Tanzschulen, die Kindertanzen anbieten, nehmen erst Kinder ab 4 oder 5 Jahren auf.  Was mache ich denn jetzt? Ich telefoniere einfach mal alle ab und schau mal, ob ich nicht eine Ausnahme bekomme. Es ist sehr ernüchternd. Ich werde reihenweise abgewimmelt. Als ich alles abtelefoniert habe, suche ich nach Tanzschulen, die Kinderkurse anbieten für Kinder ab 3 und das ohne Begleitung der Mütter und Väter. Ich will auf keinen Fall sowas wie Mutter-Kind-Gymnastik machen, da werde ich einen Teufel tun und mich in ein Tutu quetschen, um mit meiner Süßen rumhüpfen. Im Leben nicht.

Ich werde doch tatsächlich fündig! Ich erreiche eine Tanzschule in der City, diese bieten einen Kurs an, der sich „Tanz & Spiel 3 – 4 Jahre “ nennt. Ich telefoniere mit der Tanzschule, die diesen Kurs anbietet und diese erklärt mir, dass es quasi Kinderballett wäre. Ich bin begeistert! Also kann meine Süße bald den erwünschten Tanzunterricht erhalten.

Unsere erste Probestunde...

Ich hole die Maus ab. Heute ist der große Tag! Ich habe extra Gymnastikschuhe gekauft. Wir fahren zur Tanzschule, die Süße ist total aufgeregt. Wir kommen in die Ballettschule und eine ältere nette Dame kommt herein, die sich mir als besagte Tanzlehrerin vorstellt und uns die Umkleidekabine zeigt. Ich ziehe die Süße schnell um, die sich nun immer mehr freut, dass es jetzt losgeht. In der ersten Stunde bleibe ich noch da, das ist eine Schnupperstunde, und so lerne ich die Art des Unterrichtes und die Tanzlehrerin kennen. Die Süße geht selbstbewusst zu den Kindern in die Mitte des Tanzsaals. Dann beginnen sie mit ihren Übungen und ich fange an, mir zu überlegen, ob das hier wirklich und wahrhaftig das Richtige ist, denn: Man hört Musik, nein, es sind Tiergeräusche, mal ein Bellen, mal ein Mietzen usw. und die Therapeutin fordert die Kinder dazu auf sich zu bewegen, wie das Tier klingt. Also wenn man mich fragt…. Ich würde gehen! Das ist doch echt albern hier. Was hat das mit Ballett zu tun? Ich sehe zu meiner Großen und bin schlagartig davon überzeugt, dass sie dasselbe Denkt.

Nach 30 Minuten ist man immer noch nicht über das Stadium Tiergeräusche interpretieren hinweg und die Stunde geht nur 45 Minuten. Ich spüre, dass sich eine Hand in meine schiebt und blicke von den Kindern, die sich merkwürdig verrenken zu meiner Hand und zu dem Kind, das zur Hand gehört. Die Große zieht mich zu sich hinunter und flüstert mir ins Ohr: „Mama das ist doof, ich will nicht so doof aussehen. Ich will Ballett tanzen.“ Bei dem letzten Satz beginnen die Krokodielstränen zu laufen. Ich nicke nur und ziehe sie sanft und leise in die Umkleidekabine.

Volle Enttäuschung

Wir fahren heim, ohne nochmal mit der Tanzlehrerin gesprochen zu haben und berichten dem Papa wie doof es war. Ich beginne wieder alles zu unternehmen,um mein Mädchen glücklich zu machen. Wie es der Zufall so will, treffe ich mich ein paar Tage später mit meiner besten Freundin. Ihre Kleine und meine sind sehr dicke miteinander. Sie erzählt mir, dass ihre Kleine seit ein paar Wochen Tanzen geht. Das sei eine total süße Tanzschule und ihre Maus hat totalen Spaß dabei. Ich beginne mich sehr schnell rasend dafür zu begeistern, dass es hier bei uns doch so ein Tanzstudio gibt und lasse mir die Adresse geben.

Ich gehe direkt nach unserem Gespräch dort hin und bin überrascht, wie nah das doch an unserem Zuhause ist. Im Schaukasten werde ich auch schnell fündig, als ich nach einer Telefonnummer suche. Ich rufe direkt dort an und die Tanzlehrerin geht persönlich ans Telefon. Ich erkläre ihr, dass sie mir empfohlen worden wäre von einer Mama aus der KiTa und dass deren Tochter bei Ihr Tanzen lernen würde und fragen wolle, ob meine Tochter ggf. noch mitmachen dürfe. Noch am selben Tag war die nächste Unterrichtsstunde, und meine Süßen ist dabei und glücklicherweise auch ihre beste Freundin da. Meine Süße macht mit viel Freude mit. Ich mache ein kleines Video und schicke es meinem Mann: wir sind uns schnell einig und ich frage nach der Anmeldung. Abends reden wir mit unserer begeisterten Tochter über die Tanzstunde und eigentlich ist uns beiden schon klar, dass wir sie anmelden werden. Das machen wir dann auch.

Zum Glück gibts noch Empfehlungen!

Was echt schön ist, abgesehen davon, dass meine Süße richtig viel Spaß und gute Laune hat, dass die anderen Mamas nicht alle diesen Erfolgsdruck auf ihre Töchter ausüben. Ich empfinde für die Mamas Mitleid, die dies machen und wahrscheinlich nicht wissen, was sie ihrem Kind damit antun.

Mittlerweile tanzt sie schon ein halbes Jahr und ist unfassbar gut geworden. Sie bringt mir zuhause immer die neu gelernten Bewegungen bei und ganz langsam habe auch ich am Tanzen Spaß gefunden. Das heißt nicht, dass ich da jetzt gleich einen Kurs machen will, oder so, aber vielleicht brauche ich nur noch ein bisschen Zeit und wer weiß. Dann aber nur, wenn Mausis Tanzlehrerin auch was für Frauen anbietet, die ist definitiv die Beste, die ich kenne und von der ich in unserem Viertel gehört habe.“

- Manuela, 37 Jahre (Erfurt 2011) -

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Jasmin

"Einfach Tanzen"-PodcastBotschafterin des Tanzens

Über die Blog-Autorin: Heidemarie ist passionierte Tanzlehrerin und zertifizierte I-TP-Tanzpädagogin und arbeitet als solche den ganzen Tanz mit Großen und Kleinen und großen mit kleinen Menschen zusammen, um ihnen die bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, um ins Tanzen zu kommen und dadurch zu Leuchten. Mehr über sie erfährst du HIER

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