Maßgeschneiderte Challenges statt die üblichen guten Vorsätze (28.12.2020)

Frische Impulse für deine sehnlichsten Wünsche inkl. Übungsaufgaben
[Lesezeit 6-8 min]
Gute Vorsätze zum Jahresanfang haben irgendwie Tradition, viele machen sich welche zum Jahresbeginn. Warum?
Ich vermute: Man spürt die Magie des neuen Jahres, das wie ein weißes Blatt Papier vor einem liegt und schier alle Möglichkeiten, die wir uns vorstellen, bereit hält. Das ist eine tolle Energie, die wir am liebsten festhalten wollen, und die wir am liebsten das ganze Jahr spüren möchten. Wir glauben, dass das der beste Zeitpunkt ist, um richtig große Veränderungen zu erreichen. Wir spüren, dass es jetzt alles möglich ist, vor allem die mächten Aufgaben, die wir schon lange mal gemacht haben wollen. Und: wir kommen aus einer Zeit der Ruhe und der Besinnlichkeit wieder, in der wir uns mehr als sonst im Jahr mit uns selbst und unseren Träumen beschäftigen konnten. Wir haben uns zurückbesonnen auf das, was wir eigentlich für sehr wichtig erachten.
Doch gute Vorsätze sind eben in meinen Augen immer auch etwas „Vor-ge-setztes“, d.h., etwas, was wir uns selbst vorsetzten, wie ein paar Ansprüche, die wir an uns selbst stellen, nach dem Motto:
„Das hätte ich gerne mal, jetzt setzte das um!“
Doch wir können uns nicht so behandeln, als wären wir selbst ein verdammter katalog, aus dem wir uns was aussuchen, was wir gerne hätten, und zugleich derjenige, der es liefern soll. Das ist wirklich rabiat, wie ich finde.
Deshalb bekommst du nun meine 9 Impulse zum Thema „Gute Vorsätze sind überholt“, die dich in eine andere Gedankenrichtung mitnehmen sollen:
- Nochmal zu dem „Das hätte ich gerne mal, jetzt setzte das um!“ Ganz ehrlich, das ist aus meiner Sicht kein guter Umgang mit sich selber, denn welcher Teil ins uns ist eigentlich so drauf, dass er uns diktiert, was wir einfach mal so zu tun haben? (Finde das mal für dich raus, was du dir sonst so noch vorgibst? Welche Ansprüche hast du sonst das ganze Jahr an dich? Was sollst du denn immer machen, statt was machen zu dürfen?)
- Mit den Vorsätzen, die wir uns da auferlegen, sind meist doch sehr weitreichende Veränderungen und konsequentes Handeln damit verbunden, welches wir oft nicht einfach mal so nebenbei in unser Leben integrieren oder einbauen können.
- Die meisten guten Vorsätze sind einfach zu allgemein gefasst und unterliegen dem umgekehrten Tur Tur-Effekt. Der Scheinriese Herr Tur Tur aus dem Kinderbuch „Jim Knopf und Lukas der Lokomotivführer“ von Michael Ende. Je weiter man sich von ihm entfernt, umso größer erscheint er.
Beim umgekehrten Tur Tur-Effekt sind für uns Dinge am Anfang ganz klar, weil sie uns übersichtlich und erreichbar scheinen, doch wenn es dann an die Umsetzung geht, dann wird uns das Ausmaß dessen, was wir da beschlossen haben und was wir da von uns wollen, auf einmal in all seinen Facetten klar.
Denn: um tatsächlich Dinge wie Abnehmen, mit dem Rauchen abhören, mehr Sport machen, endlich mit Tanzen anfangen, mehr die Oma besuchen ect. umzusetzen und mehr im eigenen Leben haben zu wollen, müssten wir uns nicht nur um den Vorsatz Gedanken machen, sondern im direkten anschließenden Schritt auch, was es bedeuten würde, diese neuen Dinge in unserem Leben zu etablieren: Passt der neue Vorsatz eigentlich in unseren Alltag?
- Wir müssen erst einmal alte Gewohnheiten durchbrechen um neue Gewohnheiten, bessere Gewohnheiten wie z.B. endlich mehr Tanzen, in unserem Leben zu etablieren. Doch diese alten Gewohnheiten, warum man z.B. bisher nicht mit Tanzen begonnen hat oder es wieder schleifen ließ, sind sehr machtvoll, d.h. sie haben eine bestimmte Macht über uns. Und unsere Aufgabe müsste es erst einmal sein, diese „destruktiven“ Gewohnheiten zu enttarnen, kennenzulernen und zu erkunden, warum wir sie etabliert haben. Wenn wir herausbekommen, warum wir bisher zu wenig oder gar nicht tanzten, dann sind wir einen Schritt weiter um diese aufzulockern, aufzuweichen und loszulassen.
- Solange wir kein Gefühl dazu haben, was ein guter Vorsatz für uns für tatsächliche Vorteile und positiven Gefühle hat, also uns die Gründe im Inneren nicht bewusst, warum wir diese und jene Veränderung wollen (denn das ist ja das, was einen guten Vorsatz ausmacht, er verändert uns zum Positiven), ist jeder Start zum Scheitern verurteilt.
- Weil die meisten guten Vorsätze solche Monster an Veränderungsprozessen beinhalten, plädiere ich für etwas mehr Menschlichkeit sich selbst gegenüber – und zwar in Form von Challenges bzw. zu Deutsch: Herausforderungen.
z.B. jeden Tag 4 min Tanzen, egal wann und wo, ein Jahr lang – oder: jeden Monat ein Buch lesen – oder: Ernährungsumstellung auf vegan innerhalb eines halben Jahres – oder: jede Woche einmal auf Facebook posten – oder: einmal im Monat meine Oma anrufen
Das sind zum einen viel überschaubarere Aufgaben an sich selber und sie lassen sich zum anderen einfacher in den aktuellen Alltag leichter einbauen UND mit ihnen sind konkrete Ziele verbunden.
- Jetzt ist es an dir deine guten Vorsätze direkt über den Haufen zu werfen bzw. gar nicht erst zu versuchen, welche aufzustellen, denn damit ersparst du dir auch das Scheitern. Denn Scheitern so kurz nach dem Jahresbeginn ist einfach doppelt schlecht für die Selbstwirksamkeit.
Einmal, weil damit ja der Zauber des Jahresbeginns definitiv bereits beerdigt ist und wir zum anderen das Gefühl bekommen, an uns selbst versagt zu haben. Doch noch etwas Drittes ist damit verbunden: wir verlieren den Glauben an uns und unsere Schaffenskraft. Dabei haben wir nur nicht gemerkt, dass wir realistischere und vielleicht auch kleinere Aufgaben an uns selber stellen dürfen, wenn wir Erfolg haben wollen. - Ich glaube, dass vor allem diejenigen dazu neigen, sich gute Vorsätze vorzusetzten und aufzuerlegen, die das in ihrem Leben mit sich auch sonst machen.
Ich kenne das definitiv von mir, dass ich dazu neige mit zu große Aufgaben zu suchen, so große Aufgaben, dass ich nicht selten echt mit der Umsetzung zu tun habe und mich dann wundere, dass ich entweder gestresst bin oder genervt von der Aufgabe an sich. Ich muss da gut auf mich achtgeben, gerade als Freiberuflerin, dass ich mir machbare Aufgabe vorgebe, damit ich die Lust an der Arbeit beibehalte. - Wenn du also auch jemand bist, der schon in seiner Kindheit viel überfordert wurde und das verinnerlicht hat, um sich dann damit später im Leben auch ständig auf Trab zu halten, dann ist jetzt die Zeit gekommen, all das MÜSSEN und SOLLEN mal loszulassen und zu schauen, was willst du eigentlich in deinem Leben erreichen und was willst du wirklich tun. Denn Hand aufs Herz: wir müssen eigentlich sehr wenig, das meiste denken wir nur, dass wir es tun sollen. Doch wenn wir es mal nicht tun, dann merkt es oft niemand oder es ist für andere wesentlich weniger schlimm als wir meinen, wenn wir das ein oder andere einfach mal weglassen.
Vielleicht hast du bereits jetzt schon die ersten Gedanken dazu, was ich damit meine. Dann bist du auf deinem Weg zu dir.
Mein Tipp: Denke mal ganz in Ruhe darüber nach in einem wohligen Schaumbad, einem langen Waldspaziergang oder in einer Meditation, mit einem Tagebucheintrag oder einem Visionboard. Hauptsache alleine, das Telefon ist ausgeschaltet und du musst gerade für niemanden dasein. Tanzen ohne Musik geht auch super. - Oder du bist jemand, der auch so viele wahnsinnig tollen Dinge wie die anderen erreichen möchte, daher verknackst du dich zu "guten Vorsätzen": dann nur eine Anregung von mir an dich, von ganzem Herzen: Du bist gut so wie du bist, und jeder, der dich nur in schlanker, schöner, sportlicher und reicher mag, von dem kannst du dich direkt aus deinem Leben verabschieden. Wir brauchen Menschen an unserer Seite, die uns sehen und so annehmen, wie wir wirklich sind, mit unseren ganzen Macken und liebenswerten Seiten. Wir brauchen Unterstützer an unserer Seite, sonst können wir uns nicht bestmöglich weiterentwickeln. Und danach streben wir im Grunde alle.
Ich für mich schreibe gerne meine Gespräche mit Gott nieder (nach Neal Donald Walsch) und erkenne damit für mich immer wieder ganz wertvolle Seiten an mir.
Erwartungen an uns selber, nichts anderes sind "gute Vorsätze" sind schön und gut - ich bin hingegen eine Freundin der überschaubaren Aufgaben: das gibt mir immer wieder gute Gefühle, dass ich am Ball bin und räumt mir dennoch auch genügend Freiräume ein, in denen ich mal nicht so mega produktiv sein muss ;-) weil ich dann einfach nach einer Pause die nächste Herausforderung annehme usw.
Ich wünsche dir ganz viele Freude bei deinen Herausforderungen!
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Blog-AutorinHeidemarie A. Exner
Die TanzBotschafterin ist passionierte Tanzlehrerin, Dozentin und zertifizierte I-TP-Tanzpädagogin und arbeitet als solche den ganzen Tag mit großen und kleinen und großen mit kleinen Menschen zusammen, um ihnen die bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, um ins Tanzen zu kommen und dadurch zu Leuchten. Mehr über sie erfährst du HIER