Nie wieder Unterrichtsstörungen im Tanzkurs (31.03.2021)

Schülerfeedbacks hören, verstehen und für den Unterrichtsverlauf positiv nutzen
[Lesezeit ca. 5 min]


"Das stört!"
"Kannst du bitte jetzt einfach nur zuhören und mitmachen, danke!"
"Also, alles hört auf mich und macht, was ich sage, dann kommen wir echt gut klar."
"Ich bin hier der Tanzlehrer, alles hört auf mein Kommando!"
"Ich möchte nichts hören von euch, wenn ich spreche."
"Ich weiß nicht, was das soll, aber hier spielt die Musik."
"Was machst du denn da? Kannst du mir das mal sagen, was das soll?"
"Konzentrier dich doch mal, ich bin wichtig und hab hier das sagen."


Herbst 2015 sitze ich während meines Referendariats zusätzlich in einem Weiterbildungsseminar zu "Unterrichtsstörungen", weil dieses Thema leider nicht im Lehrplan meiner Referendarsausbildung nicht vorgesehen war. Alleine diese Tatsache könnte schon schockieren, doch die Inhalte des Seminars machen das auf jeden Fall: Ich lerne im Wesentlichen den Schüler als Objekt zu betrachten, der mir bedingungslos in meinen Ausführungen und meinen Aufgaben Folge zu leisten hatte. Durch die Klassengröße von durchschnittlich 30 Kindern und Teens muss man immer resolut und dominant sein, hieß es, sonst tanzen die einem auf der Nase rum. Die Tricks und Kniffe bestanden vor allem darin, die Schüler herabzuwürdigen, zu demoralisieren abzuwerten, mit Zusatzaufgaben zu drohen oder unangekündigten Test zu vollstrecken. Ich war erschrocken über so negative Resonanz für SchülerInnen und der komplett fehlende Empathie für junge unterstützungswürdige Menschen.

Das war der Punkt in meiner Laufbahn, an der ich aktiv beschloss, dass ich Lösungen auftue, statt den Fehler beim Schüler zu suchen. Denn bei echtem Interesse für den Inhalt meiner Schulstunden entsteht intrinsische Motivation und bei empathischen Kommunizieren und positiven leiten können SchülerInnen nachvollziehen und bereitwillig in der Gruppe lernen. Mein Wissen habe ich zudem auf Tanzkurse übertragen:

"Was kichers´ten du so, hä?"
"Mach doch einfach mal mit, da fällt dir auch kein Zacken aus der Krone."
"Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen, einfach nochmal machen."
"Kannst du jetzt bitte die Tina an die Hand nehmen, Jochen, da ist doch nichts dabei."
"Was heißt das denn, wenn die Chantelle nicht mit macht, dann machst du auch nicht mit?"
"Ich glaub es hackt, hier machen alle mit!"
"Herr Müller, wenn ihre Gattin führen will, dann geben sie doch einfach mal Kontra, sonst lernen sie das doch nie."

So oder so ähnlich könnte es sich anhören, wenn ein Tanzlehrender auf Störungen, die er im Tanzkurs wahrnimmt, reagiert. Sicherlich gibt es auch die Variante, wo Schüler und Kunden, die sich unerwünscht ins Tanzkursgeschehen einbringen, einfach ignoriert werden oder übertönt werden: von all diesen Varianten rate ich dringend ab, denn sie schieben dem Schüler den schwarzen Peter zu statt sich selbst mit seinem Unterrichtsstil auseinanderzusetzen.

Wenn du mit bestimmten Situationen überfordert bist, was durchaus zum Alltag als Tanzlehrende/r gehören kann, dann könnte es sein, dass du bisher die Fähigkeit in störenden Situationen gut und klar zu kommunizieren und zu leiten, wenig entwickelt hast und das Unterrichten dadurch auch sehr anstrengend für dich ist. Jetzt schon die gute Nachricht: das ist nicht nur dein Problem UND ich kann dir helfen!

Ich zeige dir, wann wir uns selbst unsere eigene Unterrichtsstörung (unbewusst) bauen und wie wir diese Selbstsabotage beenden, um einen echten Unterrichtsfluss in Gang zu kriegen und zu halten.

Nur wer sich seinen Baustellen stellt, kann diese beheben.
Und nur weil dein Unterricht vielleicht noch aus deiner Sicht Störungen hat, bist du nicht schlechte in deinem Job oder nur ausreichend, gar nicht; es liegt aber durchaus an dir, ob es weiterhin so bleibt oder ob du dich in diesem Thema weiterentwickeln willst.

Es könnte sogar sein, dass das gar nicht für deine Tanzschüler so ist und nur du subjektiv einiges als Störungen empfindest.
 

Was auf jeden Fall stimmt: es ist ein Kraut dagegen gewachsen, welches ich dir ausführlich zeigen und weitergeben möchte:
Verständnis für die Unterrichtssituation
Empathie für deine Tanzschüler
Positives Leiten für einen klaren Unterricht
Verantwortung für alle Lernprozesse deiner Tanzschüler

Es ist Zeit sich nicht mehr hinter alten Gewohnheiten zu verstecken oder zu sagen, ich kann das nicht oder das mach ich immer so.
Es ist Zeit sich den Dingen zu stellen und Neues dazuzulernen um neue Handlungsweisen zu entwickeln und den eigenen Unterricht auf die nächste Stufe zu bringen.

Ich behaupte, dass der Großteil der Dinge, die Tanzlehrende als Unterrichtsstörungen empfinden, gar keine sind, sondern vor allem Hindernisse im Unterrichtsablauf, die sie unwissentlich selbst erzeugt haben. Weil sie nicht wissen, wie sie mit solchen Situationen im Unterrichtsgeschehen umgehen können, denken viele Tanzlehrende noch immer, dass sie hauptsächlich dominant sein müssen, streng lehren müssen und die Kontrolle behalten müssen, damit ja kein Schüler „aufmuckt“ oder sich aus der Reihe bewegt.


Die konventionelle Weise über Unterricht nachzudenken, ist nach wie vor noch vorherrschend: einer sagt, was zu tun ist, und die anderen machen sofort das, was der Lehrer will.

An der Stelle, wo Tanzschüler z.B. nicht verstanden haben, worin die nächste Übungsaufgabe besteht (akustisch oder auch kognitiv), muss es möglich sein, nachfragen zu können.
Wenn du das Glück hast, dass Schüler in deinem Tanzkurs nachfragen, dann schließe stets auf deine Aufgabenstellung, die du reingegeben hast.
* War sie vielleicht doch nicht so konkret, wie du sie machen wolltest?
* Sind möglicherweise mehrere Möglichkeiten deine Aufforderung verstanden zu haben?
* Hast du zu schnell gesprochen?
* Hast du die Aufgabe totgeredet, d.h. deine Ausführungen waren so lang, dass keiner mehr weiß, was zu tun ist, nachdem du fertig warst?
* Konnte man deine Aufgabe überhaupt gut hören, oder hattest du Musik laufen oder es nur dem einen Teil des Saals oder der Gruppe genannt?

Sich klar zu machen und verständlich ist unfassbar wichtig und kein Hexenwerk, dennoch gehört es zu den Fähigkeiten, wie wir unbedingt können müssen, wenn wir unseren Unterricht nicht selber schwerer machen wollen als er sein müsste.

 

Tatsächlich gibt es viele Gerüchte und Mythen, was Unterrichtstörungen sind: Mal ehrlich, wer wünscht sich nicht ein System und eine Sprache, mit der man dem Unterrichtsalltag leicht und unangestrengt entgegen fiebern kann?

 

 

Deshalb habe ich ein Seminar zu diesem Thema kreiert: „Nie wieder Unterrichtsstörungen im Tanzkurs“.
Unterrichtsstörungen erkennen und für sich nutzen ist die Devise dieses Seminars, denn alles, was der Tanzschüler dir als Feedback gibt, kannst du für deinen Unterricht nutzen. Was allerdings alles ein Feedback sein kann, dass lernst du bei mir im Seminar!

 
Das Seminar starten wir ohne lange zu Fackeln u.a. mit Fragen wie:
Woher kommt der Begriff Unterrichtsstörung?
Was ist eine Unterrichtsstörung eigentlich ganz konkret für dich?
Welche "Schlimmen Situationen" hast du bereits erlebt und wo genau drückt dir dort der Schuh?

Wir tanzen nicht lange um den heißen Brei herum, sondern kommen direkt zu Sache, denn ich möchte deine Zeit nicht verschwenden, sondern dich befähigen.

Du bist auch herzlich eingeladen teilzunehmen, wenn du der Meinung bist, dass es in deinen Tanzkursen keine Unterrichtstörungen gibt, nie und in keiner Gruppe – dann könnte es möglicherweise sein, du vieles resignierend hingenommen hast und wenig merkst, wann dein Unterricht gestört wird. Das könnten wir zusammen aufdecken!

 

Natürlich betrachten wir nicht nur die Tanzschüler, sondern auch das gesamte Setting, in dem du möglichweise nicht passend besetzt bist: Störungen treten auch dann auf, wenn man die nicht zu einem passenden Kunden bedienen möchte/muss, wenn die Tanzschulwerte und die Unterrichtswerte nicht klar kommuniziert werden, wenn Dozenten vielleicht nicht zur Tanzschule, den Werten und den Kunden passen oder der Dozent sehr unsicher ist, vielleicht auch noch nicht lange dabei und mit bestimmten Situationen überfordert sind. All das sind auch Faktoren, die dazu führen können, dass du Probleme im Unterrichtsfluss spürst.

 

Herzliche Einladung zum Seminar: "Nie wieder Unterrichtsstörungen um Tanzkurs"hier geht´s zur ANMELDUNG

 

 

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Jasmin

Blog-AutorinHeidemarie A. Exner

Die TanzBotschafterin Heidemarie A. Exner ist passionierte Tanzlehrerin, Dozentin und zertifizierte I-TP-Tanzpädagogin und arbeitet als solche den ganzen Tag mit großen und kleinen und großen mit kleinen Menschen zusammen, um ihnen die bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, um ins Tanzen zu kommen und dadurch zu Leuchten. Mehr über sie erfährst du HIER

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