Tanzen und Heilfasten - Wie gehts wirklich? (26.06.2020)

Kann ich Tanzen und Fasten? Ein Erfahrungs- und Motivationsbericht
(Lesezeit: ca. 12-14min; aktualisiert: 19:00 Uhr am 30.06.2020)
Tanzen und Fasten passt nicht zusammen? Was denkst du? Kommt auf das Fasten an, würde ich sagen. Ich meine an dieser Stelle nicht das Verzichten auf Süßkram, Social Media oder dergleichen. Ich meine das Heilfasten und den Verzicht auf feste Nahrung.
Jeder muss schauen, was für ich das passende Fasten ist und ich für meinen Teil brauche ein Fasten, wie es ursprünglich gedacht und praktiziert wurde, nämlich ganz ohne Essen oder Mahlzeit. Das ist das Fasten, was wirklich zur Verbesserung der Darmtätigkeit und dem Zentrum unserer Verdauung beiträgt, meinem persönlichen Gesundheitszentrum (mit Herz natürlich) Tja, wie gestaltet man deinen Tagesablauf als Tanzpädagogin, wenn man Heilfasten möchte?
Ganz einfach, ich komme zu dem Schluss, dass es miteinander verträglich ist, jedenfalls bei mir, doch es komt an das Pensum an, welches ich bewältige muss: denn ich habe einfach einen sehr hohen Energiebedarf, wenn ich mich 4-6 Std. am Tag in Kursen bewege und auch powere. Und auf diesen hohen Energie- oder Kalorienbedarf komme ich einfach nicht, wenn ich tagein tagaus nichts Festes zu mir nehme. Doch ein geringeres Pensum oder auch nicht unterrichten und nur assistieren oder etwas selber Tanzen ist einfach super ergänzend!
Zum ersten Mal hab ich vor 8 Jahren gefastet und dann nochmal vor 6 Jahren: ich wollte das schon so lange wieder machen, denn ich war beeindruckt von der gesamten phänomenalen Wirkung auf mich - doch dann gab es Schwangerschaft, Stillzeit und wieder Vollzeit-Tanzunterrichten - no chance to do this way.
Und dieses Jahr, genau jetzt: vor dem Hochsommer war mir klar, das ist meine Chance, meine Zeit zu entschlacken, wirklich ein Reset zu machen, meinen kompletten Verdauungstrakt zu entlasten und ihm die Zeit zu geben, sich selbst in Ruhe zu regenerieren. Denn das kann er nur in den Zeiten, wo er nicht ständig Nahrung aufspalten muss.
Corona verweist mich in die Zwangspause und ich nutze die Zeit mit produktiven Dingen oder um mich um mich zu kümmern. Denn eine fitte Tanzlehrerin ist für alle gut, wenn sie wieder (mehr) arbeiten darf!
Dazu gekommen war ich durch meinen damaligen Reizdarm, den ich mit zig Sachen einfach nicht in die Spur bekam, so viel hatte ich schon probiert und war fast am Verzweifeln - doch mit dem Heilfasten hatte ich einen wunderbaren Weg gefunden, einen echten Stoffwechsel zu bekommen. Was für eine beeindruckende Erfahrung, was für nachhaltige Effekte auf meinen Körper und auch auf meine Seele.
Die ersten beiden Male "schaffte" ich 12 Tage (dazu kommen dann immer noch 1-2 Vorbereitungstage und 1-2 Fastenbrechentage, in Summe also zwischen 14-16 Tage). Mein "Ziel": 14 - 21 Tage. Mehr dürfen es nicht sein, dann wird es schädlich. Es müssen aber auch wenigstens 7 sein, sonst hilft es einfach auch nicht.
WICHTIG Heilfasten ist keine Diät und sollte auch nicht dazu benutzt werden!!!
Ich bekomme eine wunderbare Bewegungsfreiheit für meinen Körper zurück und fühle mich sehr wohl. Hab mich schon fast daran gewöhnt mal so unkompliziert in den Tag zu leben, denn ohne an Essen denken zu müssen, also Einlauf und Menü-Planung hab ich mehr Zeit über anderes nachzudenken. Z.B. mein erstes Buch. Die ersten 5 Tage stand das Thema aber dennoch im Fokus, man ist echt sehr ans Essen gewöhnt und es brauchte vom Kopf her Zeit für eine Umstellung und auch ein Loslassen von bisherigen Tagesabläufen. Ich muss vor allem darauf achten, dass ich genügend Trinke: so komme ich zwischen 5-7 Liter am Tag, manchmal auch mehr. Und der Hammer ist: es ist gar kein Problem so viel zu trinken!
An den Tagen, wo ich Tanze oder auch trainiere (2 volle Trainigstage waren dabei und auch einige Tanzabende), brauche ich etwas mehr Saft als die restlichen Tage, denn ich merke, wie ich mehr Energiebedarf habe.
Meine Seele entschlackt ebenfalls, ich meditiere so wunderbar, bringe meinen Kopf in die wunderbaren Alpha-Wellen, bin mal ganz frei von dem, was ich sonst Sorgen nennen würde. Ich ziehe meine Energie aus der Zukunft, die ich mir ausmale oder in Arbeit habe.
Ich hab mir den Zeitraum vor dem Hochsommer ausgesucht, weil es sonst zu heftig für den Kreislauf wird auch noch gegen die Hitze anzukommen. Ich faste noch bis Anfang August (werde dann hier den Artikel auch aktualisieren), wenn alles weiterhin so klappt.
Und naja, Langweile darf man nicht haben bzw solltest du ganz aktiv diese meiden und dir eine Tagesstruktur machen. Ist mit meinem kleinen Jungen, meinem Podcast und erstem Buch auch nicht der Fall. Ich hab immer zu tun, mal mehr, mal weniger aber es ist immer was los, und so fällt es mir leichter als bei den ersten beiden Malen das Essen wirklich zu vergessen. Ich empfehle dir das Heilfasten heute ganz sehr, egal ob mit oder ohne Verdauungsprobleme, sondern einfach als Möglichkeit dich von innen heraus zu erneuern und ganz neue Körpererfahrungen zu machen. Du wirst erstaunt sein, wie man den ganzen Tag, mehrere Tage, sogar wochenlang keine Nahrung braucht und dennoch so leicht leben kann. Wir sind ein Wunder, und in dieser Zeit wirst du das mehr denn je spüren!
Was ich jedoch nicht mache ist mich einer Serien- oder Filmorigie hinzugeben, also auf diese Weise zu konsumieren. Genau das möchte ich in dieser Zeit nicht, denn dann wird mein Hirn nur mit Dingen gefüllt, die es verdauen muss. Ich gehe in die Natur, alleine oder mit meiner Familie, ich genieße bewusst die Sonne und beschäftige mich nur mit Dingen, die mich wirklich interessieren. Ich lese, höre viel Hörbuch, Schreibe, was mich inspiriert und was mich bewegt.
Tagebuch schreiben oder eigene Gespräche mit Gott zu notieren ist ebenfalls eine wunderbare Möglichkeit zusätzlich zu sich zu kommen. Ich nutze alles, was mir gut tut. Yoga, Pilates, Rad fahren, Meditieren oder Beten - es gibt viele erquickende Dinge zu einer Rundumerneuerung. Und was ich besonders merke: meine Phantasie und Kreativität springt wieder an und ich fühle mich so wohl damit zu erschaffen, zu kreieren, meine Ideen zu Hauf in meiner Gladde zu sammeln und auf eine ganz andere Art produktiv zu sein. Ich kann es dir einfach nur von ganzem Herzen empfehlen!
Und dann ist irgendwann auch mal Schluss - oder das Fasten ist beendet, weil meine körperlichen Kräfte nachlassen, der Kreislauf macht sich bemerkbar wie z.B. Schwindel beim Aufstehen, keine Kondition bei den einfachsten Sachen, ob klettern, rutschen, etwas rennen. Dann heißt es, egal wie lange du dir vorgenommen hast, Fastenbrechen!
Insgesamt habe ich 16 Tage gemacht, also reines Heilfasten, davor 3 Vorbereitungstage (wenig festes, frisches, leicht verdauliches Essen, viel Trinken, dann direkt davor Darmreinigung mit Glaubersalz – pfuiii ist das eklig) gemacht und unfassbar am entschlacken. Ganz klar, die Pfunde purzeln glücklicherweise auch. Welche? So einige, die sich am Körper versteckt haben, aber auch die, die über den Shut Down leider auch vor mir nicht Halt gemacht haben. Man sagt, dass ungefähr ein Drittel der Fastenzeit zum Fastenbrechen genutzt werden sollten, damit der Verdauungstrakt und dein Mikrobiom im Darm sich in Ruhge umstellen können. Ich würde allerdings immer wenigstens 2 Tage einplanen und nicht so weiteressen, wie du begonnen hast. Ich lasse mir nun 5 Tage Zeit und gehe es ruhig an. Mein Kreislauf geht sofort wieder an und meine Energie ist selbst mit einer Suppe schon wieder ein ganz anderer, kräftiger, ich spüre meine Substanz.
NACHGANG - RELFEKTION - ERKENNTNISSE
1 # Ich nehme meinen Körper wieder ganz bewusst war, anders als beim Tanzen. Es ist so ein tolles Gefühl wieder einen Körper zu haben, in dem ich mich rundum wohlfühle, an dem alles richtig so ist, wie es ist und der sich wieder besser bewegen kann, weil einfach entschlakt. Meine Dehnungen erreiche ich wieder viel besser, denn der Speck ist weg.
2 # Ich denke komplett neu über meine Ernährung nach und weiß genau, wie ich sie nun haben möchte. Mein Gespür dafür geht wieder an und ich freue mich auf die Chance zu jeder Mahlzeit mir etwas Gutes tun zu können.
3 # Ich bereite auch in der Fastenzeit Mahlzeiten für meinen kleinen Jungen zu und das fällt mir einfach.
4 # Ich lasse mir beim Essen machen (für mich und im Fastenbrechen und danach) wieder viel mehr Zeit beim Menü erstellen, Lebensmittel aussuchen und vor allem zubereiten, und genieße diese Qualität. Slow Food.
5 # Ich achte sehr darauf, was ich wirklich essen möchte und vor allem, was mein Körper braucht. Ich ignoriere Essen, was scheinbar nur schmecken soll, aber mir sonst nicht gut tut.
6 # Ich lerne, dass wir zur Hälfte aus Bakterien bestehen und gerade ein Großteil davon unseren Darm (Mikrobiom) besiedelt hat. Es braucht eine ganz bestimmte Ernährung um gut zu funktionieren. Das Essen ist also vor allem für die kleinen Mitbewohner und nicht für meinen Geschmack. Der Darm kommuniziert über den Vagusnerv mit dem Gehirn, sie sind miteinander verbunden.
7 # Damit das Gehirn auf eine ganz bestimmte Weise gut arbeiten kann, braucht es bestimmte Stoffe, die ich ihm unbedingt geben möchte. Tatsächlich besteht unser Gehirn aus 90% ungesättigter Fettsäuren, die unser Körper gar nicht herstellen kann. Wir müssen es mit der Nahrung aufnehmen, sonst können unsere Neuronn nicht so gut arbeiten wie sie es könnten, und sie haben Schwierigkeiten miteinander zu kommunizieren. Also Omega3, frischens Obst und Gemüse, selber kochen, mehr Proteine, Kohlehydrate reduzieren oder weglassen. Und Fisch, ich habe wieder viel Lust auf Fisch, den dann am besten Bio oder noch besser Fair geerntet.
8 # Vor allem wird mir bewusst, was ich besser dauerhaft weglasse: neben Miclhproduken (weil laktoseintolerant) und Weizen- bzw. Glutenhaltuigen Produkten (weil glutenintolerant), möchte ich darauf noch strikter achten, denn es schleift sich mit der Zeit doch eine immer größer werdende Toleranz von dem ein, was man eigentlich nicht essen möchte. Also mal wieder den Toleranzpunkt vor mir selber mal wieder nullen.
Und Zucker, böser Zucker, Weißzucker vor allem, aber auch sonst ist der Zucker ja in vielen anderen Lebensmitteln, die aus Fertigprodukten stammen, überall mittlerweile Zucker drinnen, deshalb gut auswählen. Am besten Frischetheke oder mehr auf die Inhaltsstoffe achten. Der Körper muss das alles mitverdauen und lagert es im Zweifelsfall ein, wenn er es nicht loswerden kann.
9 # Ich werde nun viel mehr Trinken als ich das sonst gemacht habe. Ich habe eigentlich viel mehr Durst als Hunger als mir klar war, deshalb koche ich wieder mehr Tee und achte mehr auf die Menge (auch Qualität), was ich trinke.
10 # Die Essensfallen lauern draußen, außerhalb meiner Küche und meiner vier Wände, denn wenn ich woanders esse, kann es vorkommen, dass man dort leider nichts für mich hat. Das akzeptiere ich nun wie es ist und werde auf keinen Fall mehr aus Höflichkeit etwas essen, was ich nicht möchte oder zu meiner Haltung oder Ernährungskonzept passt.
11 # Ich merke, ich wie mir meine Kräfte einteile und verbringe weniger Zeit im AUßEN mehr im INNEN und erhole mich vor allem auch durch Mdeditationen. Ich bin viel im Wald, nehme mich aber bei den sportlicheren Aktivitäten mit meinem Sohn mehr heraus. Mittags bin ich wieder eher müde und mache einen Mittagsschlaf, der mich erquickt, vor allem in den ersten 5 Tagen.
12 # Ich beschließe in der 2. Woche mehr zu Fasten und nehme mich aus Socal Media stark heraus, mein Fokus liegt alleine beim Forschen für mein erstes Buch.
- TIPPS - TIPPS - TIPPS -
1. Um optimal Heilfasten zu können, lass dich professionell beraten: ob von deinem Arzt des Vertrauens, einem Heilpraktiker und Fastenlehrer, denn es gehört einiges Wissen dazu, mit dem du starten solltest.
2. Für mich ist z.B. die Sublementierung in der Zeit noch ein wichtiges Thema, das hier aber den Artikel sprengt und wichtig auch für meine Fastenzeit ist,
3. oder auch welche Tees und Säfte du nutzen solltes, wie das mit den Vorbereitung- und Fatsenbrechengtagen funktioniert und ob dein gesundheitlicher Zustand ausreicht (die Substanz) um zu fasten.
4. Daher empfehle ich dir, die vorab gut zu informieren und die professionell begleiten zu lassen. Ich habe das zu meinem ersten Fasten gemacht. Jeder Körper ist anders und hält auch unterschiedliches aus.
5. Es gibt nicht nur DAS Fasten, sondern unglaubliche Variaten, d.h es gilt im Wesentlichen darum, gerauszufinden, was für dich und deinen Körper das passende ist. Viel Spaß!
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Blog-AutorinHeidemarie A. Exner
Die TanzBotschafterin ist passionierte Tanzlehrerin, Dozentin und zertifizierte I-TP-Tanzpädagogin und arbeitet als solche den ganzen Tag mit großen und kleinen und großen mit kleinen Menschen zusammen, um ihnen die bestmöglichsten Voraussetzungen zu schaffen, um ins Tanzen zu kommen und dadurch zu Leuchten. Mehr über sie erfährst du HIER