Was genau ist das besondere an der I-TP-Tanzpädagogik? (24.02.2018)

Worin unterscheidet sich die Integrative Tanzpädagogik von den anderen Richtungen?
Zum einen muss ich vorweg nehmen, dass der Begriff Tanzpädagoge nicht geschützt ist, prinzipiell kann sich jeder so nennen, man muss keine Ausbildung gemacht haben. Das macht es für manchen Außenstehenden nicht leichter, einen qualifizierten, ausgebildeten Tanzpädagogen von einem "Selbsternannten" zu unterscheiden. Irreführend können auch Formulierungen wie "in meiner tanzpädagogischen Arbeit" u.ä. sein, die Unterrichtende benutzen, um dem Begriff Tanzpädagoge auszuweichen. Prinzipiell kannst du darauf achten, ob derjenige, der die Tanzstunden erteilt, eine Ausbildung absolviert hat. Wenn das nicht aus seiner Vita hervorgeht, dann wird er keine Ausbildung gemacht haben. Dazu aber in einem anderen Blog-Post mehr.
Was versteht man eigentlich unter Tanzpädagogik?
Wikipedia meint dazu Folgendes, wie ich finde gut beschriebenes: Unter Tanzpädagogik versteht man die Lehr- und Vermittlungstätigkeit von Tanz gegenüber tanzinteressierten Laien aller Altersstufen. Dabei können sowohl künstlerische als auch pädagogische Ziele im Vordergrund stehen. Ersteres ist der Fall, wenn es um die Heranführung an tänzerische Ausdrucks- und Gestaltungsformen, Techniken, Stile oder Genres geht. Es können aber auch pädagogische Zwecke dominieren und zwar, wenn die Körper- und Bewegungsschulung im Mittelpunkt steht oder wenn der Tanz das Medium ist, durch das eine Auseinandersetzung mit der eigenen Persönlichkeit oder ein kommunikativer Austausch in der Gruppe angeregt werden soll. Im Gegensatz zur Tanztherapie - hier geht es eher um die Behandlung des einzelnen Klienten - zielt die Tanzpädagogik auf eine Balance zwischen Körper- und Persönlichkeitsbildung des Einzelnen, sozialem Prozess in der Gruppe und künstlerischer Form (bis hin zur Aufführung vor Publikum).
In Deutschland gibt es viele verschiedene Möglichkeiten sich zum Tanzpädagogen ausbilden zu lassen, es gibt da keine Einheitlichkeit wie in anderen Ausbildungen oder Studiengängen, prinzipiell kann jeder eine Ausbildung anbieten. Hier ist immer darauf zu achten, welche Institution das ist und was sie anbietet.
Was macht die Integrative Tanzpädagogik nun so anders oder besonders?
Werner Huschka, der Begründer dieser Pädagogik, beschreibt es so: iTP richtet sich auf die Bewegungs- und Wahrnehmungs-Kompetenzen des Schülers und spricht ihn im Unterrichten von Bewegungsabläufen und Tänzen gezielt an. Denn schließlich muss das tänzerische Material zum Schüler passen und ihm in seiner Komplexität entsprechen. Hierdurch bereitet Lernen Freude und ist von Erfolgserlebnissen geprägt.
Praxis und Theorie der iTP realisieren eine umsichtige wie komplexe Unterrichtsform, in der viele Faktoren zusammenwirken. iTP fusst auf einem künstlerischen Verständnis von Tanz und zieht durch klare methodische Schritte einen raschen Lernerfolg nach sich. Denn iTP zeigt Wege auf, Lernprozesse mittels differenzierter Zugänge und Methoden zielgerichtet und effektiv zu gestalten. Zu Beginn des Lernprozesses werden zentrale Elemente und die Struktur eines neuen Tanzes in überschaubarer Weise erarbeitet. Durch sinnvolle Wiederholungen können sich die Bewegungsabläufe automatisieren. Dieser Lernschritt gibt im Weiteren Raum für Differenzierungen in der Wahrnehmung und für die Bewegung.
Bewegen und Wahrnehmen fügen sich organisch in einen gefestigten tänzerischen Ablauf ein: neue Details lassen sich in das Bestehende integrieren. Auf dieser Grundlage kann sich die tänzerische Kompetenz und Ausdrucksfähigkeit des Lernenden differenzieren und entwickeln.
Den Anfänger abholen, beschreibt einen Prozess. Wichtig ist, den Lernenden spielerisch und improvisatorisch an komplexe Tanz-Formen heranzuführen, ihm genügend Zeit zu lassen, sich zentrale motorische Kompetenzen anzueignen und ihm zu helfen, einen aktiven Umgang mit den Grundlagen von Bewegung und Wahrnehmung zu entwickeln.
Erfahrene-fortgeschrittene Tänzer fördern, bedeutet nicht, sie zu überfordern. Es geht um eine adäquate tänzerische Förderung und Ermutigung zu persönlicher Ausdrucksfähigkeit. Ergänzend zum Erlernen komplexer und vielfältiger Tanz-Formen und Improvisationen treten künstlerische Arbeitsprozesse, die in ihren eigenständigen choreografischen Prozessen unterstützt werden. Eine individuelle tänzerische Ästhetik schält sich heraus.
Meine tanzpädagogische Ausbildung und nun schon knapp 10 jährige Arbeit wurde sehr stark geprägt und ich profitiere bis heute enorm von dieser in Deutschland einzigartigen Ausbildung, die den Tanzschüler, ob Anfänger oder Fortgeschrittenen Tanzenden in den Mittelpunkt stellt - egal, ob es sich um das Erlernen eines Tanzstils oder das Entwickeln des freien Tanzens handelt.
Könnte ich mich nochmal für eine Tanzpädagogische Ausbildung entscheiden, würde ich mich wieder und wieder für die der Integrativen Tanzpädagogik entscheiden, so sehr bin ich davon überzeugt. Diese präzise, analytisch klare, im Tanzaufbau logische und gut nachvollziehbare Methode möchte ich mir immer wieder erarbeiten.
Ich habe meinen Unterricht weiterentwickelt!
Und es hat mich noch eine weitere Methode vorangebracht und prägt nun meinen Tanzunterricht stark - Marte Meo - aus eigener Kraft. Durch meinen Mann, selbst Marte Meo-Therapeut, durfte ich Marte Meo kennen und lieben lernen - es gibt m.E. keine weitere so praktikable wie einfache Kommunikationsentwicklungsmöglichkeit. (Ich verwende allerdings keine Videogestützte Analyse.) Dieses Konzept von Maria Arz der gemeinsamen Kommunikation ist achtsam und wertschätzende - ich werte nicht und beschreibe nur, was ich sehe und was mein(e) TanzschülerIn macht. Egal, ob bei Kindern oder Erwachsenen es ist immer wichtig, das Tanzen im Menschen zu wecken und zu fördern, und nicht durch Bewertung, Urteil oder Zurechtweisung zu belegen und damit bei Tanzlaien einen enormen Schaden anzurichten. Denn anders als bei anderen Dingen, die wir lernen, handelt es sich beim Tanzen lernen doch um eine sehr persönliche Angelegenheit, hier ist der ganze Mensch davon betroffen, man zeigt sich hier mit seiner ganzen Person. Dies durch eine herablassende oder spöttische Art zu kommentieren, die angsterzeugend in ihrer Perfektion und Korrekturlust wirkt, ist wohl kaum lernunterstützend und hemmt nach und nach die Bewegungslust. Gerade diese Bewegungslust steckt per se in uns Menschen und muss als solche unbedingt gewertschätzt und gefördert werden - dafür steht mein Tanzunterricht!
Hier erfährst du mehr über mich als Tanzlehrerin und hier, was das Besondere an meiner Tanzpädagogik ist!
Klicke hier, wenn du zu unseren Tanzkursen gelangen möchtest.